Urlaub in Chiapas
Chiapas im südlichen Mexiko gehört zu den abwechslungsreichsten und ursprünglichsten Bundesstaaten. Viele Besucher schwärmen nach ihrem Aufenthalt davon, hier noch das »wahre« Mexiko kennengelernt zu haben.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass Chiapas - nach Oaxaca - den größten indigenen Bevölkerungsanteil in Mexiko hat. Neben den herrlichen Landschaften - Hochland, Seengebiete, Dschungel - beeindrucken weltbekannte Sehenswürdigkeiten bzw. kolossale Maya-Bauten. Authentische Kultur und die wie immer abwechslungsreiche mexikanische Küche machen einen Aufenthalt in Chiapas unvergesslich.
Passende Reiseangebote
Unterwegs in Chiapas
Start einer Chiapas Reise ist oft die nicht so sehenswerte Stadt Tuxtla, welche aber das Tor zum spannenden Bundesstaat Chiapas eröffnet. Von Tuxtla bis nach Villahermosa (Tabasco) gestaltet sich der Aufenthalt als eine bunte Mischung aus Natur, Kultur, lebendigen Traditionen und einer spannenden Geschichte. Wir empfehlen Ihnen für diese Region unseren Chiapas Baustein jedoch ist es mit Spanischkenntnissen und Abenteuerlust auch möglich das Bundesland mit einem Mietwagen zu erkunden.
Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Chiapas zählen natürlich Palenque, Yaxchilan und Bonampak, die Kirche von Chamula, die Kolonialstadt San Cristoóbal de las Casas, die Agua Azul Wasserfälle sowie der Sumidero Canyon.
Tuxtla Gutiérrez
Die Hauptstadt von Chiapas heißt Tuxtla Gutiérrez. Wer auf der »klassischen Route« von Mexico City zur Yucatan-Halbinsel diesen Bundesstaat durchreisen möchte, fliegt am besten nach Tuxtla, da die Anreise mit dem Bus sehr beschwerlich ist.
Cañón del Sumidero
Von Tuxtla sind Touren in den Cañón de Sumidero möglich. Am Rand der Stadt befindet sich der von steilen, bis zu 1.200 m aufragenden Felswänden umgebene Canyon, durch den der Río Grijalva fließt. In dem Nationalpark können mit etwas Glück Krokodile und Flussschildkröten beim Sonnenbad beobachtet werden. Alternativ zu einer Bootstour kann auch auf einer Panoramastraße entlang des Canyonrands gefahren werden.
San Cristóbal de las Casas
TippDie hübsche Stadt San Cristóbal de las Casas befindet sich im kühlen Hochland von Chiapas auf ca. 2.100 m. Das »Pueblo Mágico« gilt als Zentrum der Tzotzil- und Tzeltal-, sowie der Zoque-Indígenas, welche bis heute eine relativ autonome Lebensweise bewahren und noch alte Maya-Rituale praktizieren. Auch politisch haben sich die hier lebenden Maya immer wieder von der mexikanischen Regierung distanziert und zum Teil mit den Zapatisten sympathisiert. Die Maya-Bevölkerung lebt vorwiegend vom Ackerbau sowie Webarbeiten, die sie an Touristen verkaufen. Als Besucher sollte man sich nicht die lokalen Märkte entgehen lassen.
In San Cristóbal sind die Kathedrale Nuestra Señora de la Asunción, die Casa de Mazariegos, die heute ein Hotel ist, sowie das Kloster Santo Domingo sehenswert. Am Stadtrand befindet sich das Haus »Na Bolom« (Jaguarhaus), in dem die Archäologen Franz Blom und Gertrude Dubry lebten. Die beiden erforschten die Maya-Kultur und ihre alten Stätten und versammelten eine illustre Gemeinschaft an Wissenschaftler und Künstlern aus aller Welt als Gäste in ihrem Haus. Heute ist Na Bolom nach wie vor Pension sowie Museum und Bibliothek.
San Juan Chamula und Zinancantán
Die meisten Besucher in San Cristóbal fahren in das nahe gelegene Maya-Dorf San Juan Chamula. Hier leben die Tzotzil-Indígenas. Der Besuch der örtlichen Kirche ist faszinierend, denn im Kirchenraum befinden sich weder Kirchenbänke, noch eine Kanzel, eine Orgel oder Beichtstühle. Dafür ist der Boden mit Kiefernnadeln bedeckt, es riecht nach Weihrauch und die Kirchgänger halten kleine Privatzeremonien ab.
Ebenso authentisch ist das Dorf Zinacantán, das für seine in rot gekleideten Maya-Einwohner bekannt ist. Bitte beachten Sie, dass das fotografieren in der Kirche sowie im gesamten Dorf Zinancantán unerwünscht ist.
Lagunas de Montebello
Als Tagesausflug von San Cristóbal de las Casas empfiehlt sich eine Tour zu den Lagunas de Montebello. Auf der Fahrt dorthin kreuzt man die Kolonialstadt Comitán de Domínguez. Sie gehört zu den Pueblo Mágicos, also den besonders sehenswerten Städtchen in Mexiko. Comitán bietet einen faszinierenden Einblick in die Kultur- und Lebensweise der einheimischen Indigenas und wird aber leider nur selten besucht, da die Stadt nicht auf der Hauptroute liegt.
Weiter südlich, im äußersten Zipfel Chiapas, Richtung der guatemaltekischen Grenze befindet sich der Nationalpark bzw. das UNESCO Biosphärenreservat Lagunas de Montebello. Wie der Name schon vermuten lässt, verstecken sich in den Pinienwäldern unzählige wunderschöne, in verschiedenen Farben schillernde Seen. Tatsächlich sind es 52! kleinere und größere Seen. Touristen können schwimmen, Kajak oder Kanu fahren. Wer großes Interesse an alten Maya-Stätten hat, kann Chinkultic, das noch nicht vollständig ausgegraben ist, besichtigen.
Cascadas Agua Azul & Misol Há
Von San Cristóbal de las Casas geht es auf der kurvigen Bergstraße durch die wilde Berglandschaft Chiapas nach Palenque. Nennenswert auf der Strecke ist die Maya-Stätte Toniná bei Ocosingo. Der gigantische Bau der Akropolis an der Gran Plaza mit über 70 m, verteilt auf 7 Terrassen zählt zu den höhsten Bauten der Maya. Wer schwindelfrei ist, sollte den Aufstieg wagen und die Aussicht geniessen. Für den Besuch der Ruinenstädte muss man viel Zeit einplanen und die Anreise über die Bergstrasse ist mühsam, was gleichwohl für die Anfahrt der Wasserfälle von Agua Azul gilt. Die Wasserfälle von Agua Azul zeichnen sich durch unzählige Kaskaden, die vom Wasser des Río Yax gespeist werden, aus. In der Trockenzeit schillert das Wasser in den Becken in verschiedenen Blau- und Grüntönen. Es kann aufgrund von gefährlicher Strömung jedoch nicht überall gebadet werden.
Als Alternative bietet sich der Wasserfall Misol Há an. Ein Weg führt in eine Höhle hinter dem hohen Wasserfall. In dem Becken unterhalb kann gebadet werden.
Chiapas ist gespickt von Wasserfällen, die beiden genannten sind wohl die bekanntesten der Region. Es gibt jedoch viele einsame Wasserfälle, die individuell mit dem Mietwagen erkundet werden können z.b. die Wasserkaskaden von Welib Ha oder Roberto Barrios.
Palenque
Umgeben vom tropischen Regenwald wurde Palenque um 300 n.Chr. errichtet und zählt zu den schönsten Maya Stätten. Die Stadt vor märchenhafter Kulisse wurde zwischen dem Bergland von Chiapas, den Ausläufern der Selva Lacandona und der Tiefebene von Tabasco auf ca. 200 m Höhe erbaut. Seinen Höhepunkt erlebte das politische und religiöse Zentrum um 650 und 750 n.Chr. unter König Pacal und seinem Sohn Chan-Bahlum II. Sie waren verantwortlich für die Großmachtstellung Palenques.
Der bekannte Tempel der Inschriften und die Pyramide XIII zählen zu den berühmtesten Maya-Pyramiden Mexikos. Sie wurden sowohl als Kultstätte als auch als Grabmäler der Herrscher genutzt. Unter Einbezug der astronomischen Gesetze entstand eine offene Stadtstruktur von beachtlicher Größe wovon der heutige Besucher nur einen kleinen Teil zu sehen bekommt denn bis dato wurden nur etwa 10 % durch Ausgrabungen freigelegt. Wissenschaftler vermuten die Gesamtanzahl der Bauten betragen um die 500. Insgesamt scheint die Ästhetik Palenques vollkommener als die anderer Stätten und dem Besucher ist ein unvergessliches Erlebnis sicher. Als Gründe für den Untergang des Reiches werden politische Unruhen und langwierige ökologische Krisen vermutet und so verliessen um 810.000 Bewohner die Stätte, welche vom Urwald verschlungen wurde.
1952 wurde im Templo de las Inscripciones (Inschriftentempel) - einem der beeindruckendsten Maya-Tempel - das berühmte Grab von Pakal entdeckt. Pakal war in der Blütezeit Palenques (um 615 - 683) Herrscher des Stadtstaates. Das Original-Grab ist nicht mehr zu besichtigen, aber sowohl im Anthropologischen Museum in Mexico City als auch im örtlichen Museum in Palenque gibt es sehr gute Nachbildungen. Die Stuckreliefs und Inschriftentafeln faszinieren Forscher und Historiker bis heute. Dem Grab waren außerdem eine kunstvolle Totenmaske, Schmuck sowie Keramik beigelegt.
Selva Lacandona
Das Dschungelgebiet Selva Lacandona ist nach den dort abgeschieden lebenden Lacandonen benannt. Diese kleine Maya-Volksgruppe hat sich bis heute eine sehr eigenständige Lebensweise bewahrt, wurde nie christianisiert und ist an den langen, weißen Leinenhemden zu erkennen. Ein stärkerer Kontakt zur westlichen Lebensweise hat in den letzten Jahren jedoch zu einem schnellen Rückgang der traditionellen Bräuche geführt und ein baldiger Verlust der Kultur wird befürchtet.
Wer Zeit und Abenteuerlust mitbringt, sollte eine Übernachtung in einem Dschungelcamp einplanen. Mit der Natur im Einklang kann man hier noch Papageien und Brüllaffen in ihrer natürlichen Umgebung sehen.
Yaxchilán
Yaxchilán bedeutet »Ort der grünen Steine« und liegt in einer Flussschleife des Río Usumacinta. Die Maya-Stätte ist nur per Boot zu erreichen. Am anderen Flussufer beginnt bereits guatemaltekisches Staatsgebiet. Rund um die Ausgrabungsstätte, in der vor allem die prächtige Estructura 19 - auch Labyrinth genannt - lockt, leben Brüllaffen. Yaxchilán kann (in Kombination mit Bonampak) bei einem Tagesausflug ab Palenque erreicht werden.
Bonampak
Die Ausgrabungsstätte Bonampak liegt friedlich inmitten des Urwaldes. Erst 1946 zeigten die hier heimischen Lacandonen Forschern die ehemalige Maya-Stadt. Wahrscheinlich war es ein kleineres Maya Fürstentum welches mit dem etwa 30 km entfernten Yaxchilán in Verbindung stand. Auf dem waldumgebenen Platz finden sich mehrere Gebäude doch das interessanteste ist der Templo de las Pinturas. Die Innenwände sind mit Pflanzen und Mineralpigmentfarben meisterhaft bemalt, um etwa 790 entstanden, sind sie bis heute mehr oder weniger gut erhalten. Die Gemälde stellen Schlachten, Opferhandlungen und das Leben bei Hof dar.
Exkurs: Villahermosa
An dieser Stelle sei noch etwas zu Villahermosa, die Hauptstadt des nahegelegenen Bundesstaates Tabascos gesagt denn hier endet für gewöhnlich eine Reise durch Chiapas mit dem Besuch des Museumspark La Venta. Dieser ist ein berühmtes Freiluftmuseum an der Laguna de las Ilusiones, in dem die kolossalen Köpfe der Olmeken-Kultur ausgestellt sind. Die riesigen Köpfe sind eingebettet in eine üppige, tropische Gartenanlage und an den Park ist ein kleiner Zoo angeschlossen, in dem man sich Papageien, Tukane, Schlangen, Krokodile, Affen und Raubtiere ansehen kann.
Nach dem Besuch der Hauptattraktion La Venta Park ist ein Besuch des Altstadtkerns ganz nett. Die verkehrsberuhigte Zona de la Luz ist noch ein Stück aus alter Vergangenheit. Ein Viertel mit zahlreichen Straßencafes, Restaurants und Kunstgalerien. Besonders stimmungsvoll wird es, wenn abends die alten Kandelaberlaternen brennen.
Wie kommt man am besten nach Chiapas?
Ausgangspunkt für eine eine Chiapas Reise ist Tuxtla Gutiérrez. Mit dem Flieger erreicht man Tuxtla von Mexico City. Viele Chiapas-Bausteine enden in Villahermosa im benachbarten Bundesstaat Tabasco. Villahermosa verfügt über einen nationalen Flughafen mit direkten Verbindungen nach Cancún, Mérida und Mexico City.
Noch einmal zusammen gefasst - Chiapas Flughafen:
- Flughafen in Tuxtla Gutiérrez
- Flughafen in Palenque (derzeit operieren keine Linienflüge)
- Flughafen in Villahermosa (Bundesstaat Tabasco)
Wann ist die beste Reisezeit für Chiapas?
Chiapas wird idealerweise zwischen November und April bereist. Von Ende Mai bis November ist in Mexiko Regenzeit, in welcher die meisten Niederschläge in Chiapas fallen. In den Städten Tuxtla und San Cristobal kann es aufgrund der Höhe nachts empfindlich kalt werden.
Ist Chiapas gefährlich?
Auf den Straßen Chiapas' werden Reisende ab uns zu angehalten (sowohl im Mietwagen als auch im 1.-Klasse-Reisebus), aber eine Gefahr besteht prinzipiell nicht.
Das Militär führt mitunter Kontrollen durch und man sollte den Reisepass griffbereit haben.
Bei den in Chiapas lebenden Zapatisten handelt es sich um Landarbeiter, die 1994 zu den Waffen griffen, um gegen Plantagenbesitzer, Viehzüchter und die mexikanische Regierung vorzugehen. Bis heute errichten Anhänger mitunter im Umkreis der Stadt San Cristóbal Straßensperren und verlangen einen »Wegzoll« von Mietwagenreisenden. Es ist jedoch nicht gefährlich für Touristen. Wer Kleingeld griffbereit hat, kann schnell passieren.
Hin und wieder kommt es auch zu größeren Protesten, Demonstrationen und Straßensperrungen. Davon ist dann meist die Straße von San Cristobal zu den Wasserfällen und weiter bis Palenque betroffen. Dann empfiehlt sich der Umweg über Villahermosa.
Bei einem Besuch von Agua Azul sollten sich Mietwagenreisende am Besten kurzfristig zur aktuellen Sicherheitssituation informieren. In den letzten Jahren wurde ab und zu vom Besuch der Wasserfälle abgeraten, da es zu Überfällen gekommen ist.
Ausserdem ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass es die kurvigen Bergstrassen der Region in sich haben: Strassenschwellen und Schlaglöcher verlangsamen die Reisegeschwindigkeit enorm. Gleichwohl eröffnen die Fahrten wundervolle Panoramen.
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